Umfeldsensorik im KFZ – Möglichkeiten und Grenzen der Unfallvermeidung

Ziel

Die Umfelderfassung in modernen Fahrerassistenzsystemen ermöglicht immer stärkere automatisierte Eingriffe in die Fahrzeugsteuerung. Allerdings unterliegen diese Systeme auch Begrenzungen durch Umgebungseinflüsse, physikalische Grenzen und technischen Einschränkungen. Die genaue Kenntnis dieser Beschränkungen ist besonders in der Unfallanalyse wichtig für eine realitätsnahe Rekonstruktion und Bewertung. Im Seminar werden basierend auf Realversuchen die wichtigsten Sensoren vorgestellt. Dabei erfolgt auch ein Vergleich zwischen fahrzeuginternen Daten und Daten aus Ereignisdatenschreibern. Es wird zudem auf Informationen eingegangen, die seitens der Fahrzeughersteller über cloudbasierte Dienste übertragen und genutzt werden.

Inhalt

1. Begriffsbestimmungen, Historie und Definitionen
2. Datenübertragung im Fahrzeug und vernetzte Assistenzfunktionen
3. Umfeldsensorik und Datenfusion für Fahrerassistenz auf Bahnführungs- und Stabilisierungsebene
+ Funktionsweise der verschiedenen Sensoren
+ Labor- und Fahrversuche mit typischen Sensorkonfigurationen
+ Untersuchung von Funktionseinschränkungen durch Witterungseinflüsse
+ Spezialfall Wildunfall (Grenzen der Erkennbarkeit)
4. Algorithmen und Steuergeräte für hochautomatisierte Fahrfunktionen
+ grundlegende Arbeitsweise
+ Echtzeitanforderungen
5. Umbauten an Fahrzeugen
+ Technische Beschränkungen bei automatisierten Fahrfunktionen
+ Fahrversuche nach Fahrzeugumbau
6. Möglichkeiten und Grenzen maschineller Lernverfahren
+ Einführung in die Methodik
+ Beispiele zu problematischen Einsatzfällen (z.B. Tesla Autopilot)
7. Automatisierte Fahrzeuge in der Landwirtschaft
8. Nutzung von Cloud-Diensten und Over-the-Air Update

Kommentar

Am Abend des ersten Seminartages ist ein gemeinsames Abendessen an der HTW Dresden vorgesehen. Davor oder danach (je nach Jahreszeit) finden weitere Messungen im Dämmerlicht statt. Besonders für kamerabasierte Systeme ist das die Zeit der schlechtesten Erkennung.



Information zur Anrechenbarkeit:
+ FPI 1 Tag
+ F-USB 1 Tag

Dozent(en)

  • Prof. Dr. Toralf Trautmann